Das Abrufen kann bereits im Welpenalter trainiert und
geprägt werden! Es ist das natürlichste der Welt für einen Welpen zu seinem
„Führer" zu kommen und wenn es dann auch noch eine Belohnung gibt - egal ob
Futter oder Beutespiel - es wird umso interessanter. Haben Sie Ihren Hund
jedoch nicht als Welpen bekommen, so ist
dies auch kein Problem. Jeder Hund, egal ob jung oder alt freut sich, wenn er
gerufen wird und sein HF lobt ihn dafür.
Hat der Hund einmal verstanden, dass er beim Rufen schnell,
ohne Umwege zu seinem HF kommen soll und beherrscht auch schon das Ablegen
obwohl Sie sich von ihm entfernen, ist es an der Zeit ihm seine genaue
Tätigkeit zu zeigen.
Der Hund wird aus der Grundstellung in ein schnelles Platz
gelegt. Anschließend entfernen sie sich auf ca. 20 - 30 m von Ihm.
Österreich:
Ziel dieser Übung ist es, das der Hund schnell, freudig und
direkt zu seinem HF läuft, entweder gerade und eng vorsitzt bzw. gleich in die
exakte Grundstellung geht! Sollte der Hund Vorsitzen, dann darf er erst nach
Anweisung die Grundstellung einnehmen und zwar sollte dies schnell und unverzüglich
geschehen. Beim Weggehen ist ein Hörlaut zum Warten erlaubt.
Bewertung:
Punkteabzug erhält man für ein langsames bzw. langsam werdendes Hereinkommen,
unruhiges Warten auf das Herreinkommen, für ein Zusatzkommando, wenn der Hund
zu früh aufsteht/aufsetzt. Bewegt er sich jedoch eine Körperlänge von seinem
abgelegten Platz weg, oder läuft zum HF, bevor ihn dieser gerufen hat, erhält
er null Punkte.
Trainingsaufbau - Abrufen
Mit Hilfsperson
Der
Hund wird abgelegt und von einem Helfer am Halsband, zurückgehalten. Nun zeigen
Sie dem Hund einen Motivationsgegenstand, laufen davon. Kurz bevor Sie ihren
Hund zu sich rufen, drehen Sie sich um und laufen rückwärts weiter. Bei größter
Anspannung des Hundes lässt die Hilfsperson diesen los, damit er schnell zu
ihnen gelangt. Sobald der Hund bei ihnen angekommen ist, wird dieser belohnt.
Belohnungsarten:
Bei Futter muss es ein großes gut sichtbares Stück sein, damit der Hund nicht
suchen muss.
- Eine Belohnung wird zwischen den Beinen
durchgeworfen. Geeignet für das spätere Vorsitzen.
- Eine Belohnung wird links, neben Ihnen
in Laufrichtung d.h. 2-3 Meter nach hinten, geworfen. Geeignet für das spätere
Einspringen
- Eine Belohnung wird rechts, neben ihnen
in Laufrichtung des Hundes geworfen. Geeignet für das spätere Herumlaufen um
den Hundeführer
- Der Hund erhält die Belohnung direkt
bei Ihnen in Grundstellung bzw. beim Vorsitzen
In
späterer Folge reicht es aus, wenn Sie sich mit normalem Schritt vom Hund
wegbewegen.
Der
Clicker wird in dieser Übung für das schnelle Laufen eingesetzt.
Kommt
der Hund freudig zu ihnen und nimmt ohne zu zögern die Grundstellung ein, dann
sollten Sie das bisherige Trainingsschema nicht verändern!
Damit
der Hund Spaß am Hereinlaufen beibehält sollte das Training abwechslungsreich
gestaltet werden. Jedoch können sich auch hier Fehlerquellen einschleichen z.
B. der Hund versucht langsamer zu werden oder eine Position einzunehmen z. B:
„Platz". Jeder Versuch des Hundes das Hereinkommando zu unterbrechen wird mit
einem Nein + Kommando korrigiert.
"Nein" bezieht sich auf ein unerwünschtes Verhalten des
Hundes (Langsamer werden) . Das anschließende Kommando muss natürlich eindeutig
Aufforderungscharakter haben, dass der Hund freudig zum HF kommen kann.
An einem generellen Motivations- und/oder Triebmangel sollte
spezifisch und individuell gearbeitet werden.
- Ursache feststellen: Bindung HF-Hund ist nicht ausreichend
- Temperament - beider!
- will to work
- Übungen finden, die die Situation zu verbessern
Eine
andere Variante wäre, Sie laufen rückwärts mit einem Motivationsgegenstand und
der Hund folgt Ihnen interessiert. Nach einigen Schritten geben Sie dem Hund
ein Steh- bzw. Platzkommando. Damit der Hund die Position einnimmt dürfen Sie
auch ein Sichtzeichen verwenden bzw. einen kleinen Schritt auf den Hund
zugehen. Bei gelingen C&T und dem Hund wird die Belohnung so zugeworfen,
dass er sie fangen kann. Nach einem Spiel wird die Übung wiederholt bzw. das
Kommando gewechselt. Nach vielen Trainingseinheiten wird der Hund in einem
Abstand von ca. 10 Metern hereingerufen und nach etwa 5 Metern ein Steh- bzw.
Platzkommando zugerufen. Bei gelingen C&T und die Belohnung wird dem Hund
zugeworfen, so dass er diese fangen kann. Führt der Hund diese Übung nicht zur
Ihrer Zufriedenheit aus, dann laufen Sie Ihrem Hund entgegen oder verringern
wieder die Distanz zu Ihrem Hund.
Zum Üben stehen folgende Varianten zur Verfügung:
+
Sie laufen beim Näher kommen des Hundes gerade nach Rückwärts weg.
Fehlerquelle: Der Hund reduziert einige Meter vor
Ihnen das Tempo, um auf Ihr Rückwärtslaufen zu warten.
+ Ein Ball wird hinter den Hundeführer,
in Laufrichtung des Hundes geworfen, wodurch der Hund beschleunigt.
Fehlerquelle:
Achten Sie darauf, dass Sie die Belohung nicht zu früh werfen, da einige Hunde
dazu neigen langsamer zu werden, um sich nur noch auf die Belohnung zu
konzentrieren.
+
Hinter Ihnen wartet Futter gut sichtbar z.B.: auf einem Plastikdeckel, oder ein
Ball, auf den Hund. Der Abstand zwischen Ihnen und der Belohnung sollte ca. 1
Meter betragen und immer konstant bleiben.
Fehlerquelle:
Manche Hunde neigen dazu, beim Bewerb, nach dem Gegenstand zu suchen, obwohl
dieser immer gut sichtbar ausgelegt wurde.
Um
Erwartungshaltungen und die daraus entstehenden Fehler beim Hund zu vermeiden,
sollten verschiedene Übungsvarianten im Training verwendet werden.
|