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Tipps für das Training PDF Print

Einsatz eines Clickers

Das Wichtigste bei Obedience ist, dass alle Übungen freudig und exakt ausgeführt werden. Das bedeutet, dass der Hund auch wirklich mit Begeisterung bei der Sache ist. Dafür ist die richtige Motivation und die Einstellung des Hundeführers - Freude, Begeisterung - entscheidend. Kein Hund arbeitet gerne, wenn der Hundeführer sich zum Training zwingt.

Bewährt hat sich der Einsatz des Clickers. Natürlich kann auch die eigene Stimme dazu verwendet werden. Ich bevorzuge es, dass ich zu Beginn einer neuen Übung den Clicker einsetze und danach meine Stimme. Das Buch ist aber so geschrieben, dass Sie auch ohne Clicker trainieren können.

Das Ziel des Clickerns ist es, dass der Hund lernt selbstständig eine Handlung zu setzen.

Das Click ist ein Versprechen auf eine Belohnung, das unbedingt eingehalten werden muss. Ansonsten wird der Click zu einem Geräusch wie jedes andere und für ein gezieltes Training absolut unbrauchbar.

Bevor man einen Clicker im Training verwendet, muss Ihr Hund erst auf den Clicker  konditioniert werden. Dazu bringen Sie ihren Hund in eine gewohnte Umgebung, wo er nicht abgelenkt wird. Anschließend  stellen Sie für die erste Übung eine Schüssel mit besonderen Leckerlis als Ablenkung auf einen Tisch und warten, bis der Hund einen Blickkontakt zu Ihnen herstellt C&T (= Click & Treat/belohnen). Die Belohnung - ein Stück  Wurst/ Käse - werfen Sie anschließend auf den Boden, in wechselnde Richtungen, damit der Hund seine Position verlässt. Nun warten sie, dass Ihr Hund die Übung (Blickkontakt - Click) wiederholt (ca. 5-10x).

Sobald der Hund, nach der Aufnahme des Leckerlis, den Blickkontakt aufnimmt, hat der Hund verstanden. Nun warten Sie, bis er ein neues Verhalten zeigt wie z.B: hinsetzen, hinlegen, rückwärts gehen, Pfote heben.......... Schnell wird der Hund verstanden haben, dass er dieses Click, durch sein Verhalten, auslöst und schon ist Ihr Freund auf den Clicker konditioniert. Lassen Sie sich jedoch nicht entmutigen, wenn ihr Freund nicht gleich versucht selbständig zu arbeiten. Es gibt Hunde, die brauchen etwas länger ( ev. 3 Monate) um zu verstehen, was Sache ist.

Problem: Der Hund sucht nach der Aufnahme weiterhin nach Futterstückchen.

Lösung: Futterstückchen sind zu klein bzw. nicht gut sichtbar für den Hund. Sie können jedoch beruhigt sein, kein Hund verschwendet unnütz Energien - er wird sehr bald verstehen, dass es nur 1 Futterstück gibt und zu Ihnen zurückkehren. Der Vorteil - solange der Hund das Click nicht hört, sucht er auch nicht beim späteren Training nach Futter. Haben Sie etwas Geduld mit ihrem Partner, dieses Problem löst sich von alleine.

Das Training mit Hilfe des Clickers wird zu Beginn jeder neuen Übung wortlos durchgeführt.  Hat der Hund die gewünschte Handlung mit dem Click verknüpft, wird das Kommando hinzugefügt und durch Wiederholung der Kombination Kommando + Click gefestigt. Als nächster Schritt wird das Kommando vom Clickton getrennt. Z. B: Hund bekommt das Kommando Sitz, Hund setzt sich, Click + Belohnung.

Als weiterer Schritt erfolgt auf die Durchführung des Kommandos die Belohnung ohne Click. Zum Schluss wird die Durchführung des Kommandos auch von der Belohnung gelöst.

Ich verwende zum besseren Verständnis des Hundes folgende Zusatzhilfen:

  • Mach weiter: Das bedeutet für ihn, versuche etwas anderes
  • Nein: Du bist auf dem falschen Weg
  • Los: Für eine neue Aufgabe
  • Besser: enger, schneller,........

 

Einsatz eines Target

Zum Aufbau mancher Übungen kann ein Target sich als hilfreich erweisen. Als Target verwendet man üblicherweise einen Stab, Fliegenklatsche, Heftpflaster oder die im Fachhandel speziellen Geräte.

Dazu wird der Hund zuerst auf das Target, mit dem Endziel dessen Spitze zu stupsen, konditioniert. Dazu nehmen Sie eine Fliegenklatsche, Stab, etc. in die Hand und warten auf  das Interesse des Hundes für diesen Gegenstand. Bei jeglicher Aktion mit dem Gegenstand (anstupsen, anschauen, etc.) des Hundes C&T. Nach ein paar Wiederholungen wird der Hund nur noch für  das Berühren mit der Nase an der Spitze belohnt. Sollte der Hund überhaupt kein Interesse für das Target zeigen, so kann die Spitze beispielsweise mit Streichwurst etwas verlockender gemacht werden. Wenn der Hund die Spitze berührt, C&T und der Hund darf die Wurst abschlecken. Sobald der Hund das Berühren verstanden hat, kann das Target bewegt werden. Der Hund wird dem Target folgen C&T.

 

Belohnung im Training

Als Belohnung für den Hund im Training stehen die verschiedensten Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Clicker
  • Futter aus der Hand
  • Futterspucken
  • Futterbeutel an einer bestimmten Stelle
  • Spielzeug
  • Stimme

Ich verwende in diesem Buch für den Vorgang der Bestätigung (egal welcher Art) den Ausdruck C&T.

Futterspucken: Der Hund erhält sein Leckerli aus dem Mund vom HF gespukt.

Futterbeutel: Dazu eignet sich jeder Gegenstand, der verschlossen ist, und vom Hund apportiert werden kann.

Konditionieren auf die Stimme: Damit der Hund verstehen lernt, dass ein Lobkommando etwas Positives und Angenehmes ist, gehen Sie folgendermaßen vor: Suchen Sie sich ein Wort wie super, bravo, toll......Anschließend sprechen Sie dieses Wort freundlich aus und geben Ihrem Hund ein Leckerli. Anfänglich erhält Ihr Hund immer eine Belohnung in Kombination mit dem Wort, später nur in wechselnden Abständen, um zu verhindern, dass der Hund nur für die Belohnung arbeitet.

Für welche Art von Bestätigung Sie sich entscheiden, bleibt Ihnen überlassen. Für mich hat sich ein kleiner Mix aus allem bewährt. Zu Beginn einer neuen Übung verwende ich sehr gerne den Clicker. Hat mein Hund verstanden, wechsle ich auf meine Stimme zurück. Mein Hund erhält für eine gute Leistung meine Stimme und „Streicheleinheiten", für eine Superleistung Stimme und Jackpot.

Für mich ist es sehr wichtig, dass ich die Futtergaben so schnell wie möglich wieder abbaue, damit sich der Hund nicht auf das Füttern konzentriert, sondern auf seine Aufgaben. Belohnt man ständig, dann gewöhnt sich der Hund sehr schnell daran und sieht es nicht ein, dass er Aufgaben erledigen soll, ohne jegliche "Bezahlung". Vor allem wo ist dann der Unterschied zwischen erledigter und supertoller Leistung?

Sobald wir mit dem Training fertig sind, erhält mein Hund sowieso entweder etwas zum Kauen oder wir spielen miteinander. Bei den Prüfungen habe ich auch nur meine Stimme und ein paar Streicheleinheiten zur Verfügung.

 

Meine Hirachi der Belohnungen mit Stimme

  1. Stimme
  2. Stimme + Streicheleinheiten
  3. Stimme + einfaches Leckerli
  4. Stimme + besonders begehrtes Leckerli
  5. Jackpot - absoluter Belohnungshit je nach Hund und vorlieben

 

Meine Hirachi der Belohnungen mit Clicker

nachdem der Hund auf den Clicker konditioniert wurde:

  1. Clicker + einfaches Leckerli oder Lob
  2. Clicker + begehrtes Leckerli
  3. Clicker/Jackpot absoluter Belohnungshit je nach Hund und vorlieben
  Vorteil: Nachteil:
Clicker
Bestätigung erfolgt exakt und sofort
Bestätigung auf Distanz
Emotionslos
Hund denkt mit
Muss konditioniert werden
Bestätigung zum falschen Zeitpunkt - falsche Verknüpfung
Falsche Anwendung - es kommt zum Stillstand der Entwicklung
Futter aus der Hand Der HF ist immer interessant
Belohnung ist immer zur Stelle
Hund bettelt ständig um Futter
Hund ist unkonzentriert; lenkt von der eigentlichen Üab
Hat der HF einmal kein Futter eingesteckt, ist dieser uninteressant
Futterspucken
Hund hält ständig Blickkontakt mit dem Mund
Hund bedrängt HF beim Fussgehen und ist meistens zu weit vorne bzw. läuft schief
Hund springt HF öfters an die Brust/Gesicht - Futterbetteln
HUnd muss das Fangen von Leckerlies erlernen
Futterbeutel
Hund darf sich erst nach dem gewünschten Verhalten den Beutel auf Kommando abholen
Selbstbestätigung durck geschlossenen Beuter nicht möglich
Anfänglich will der Hund ständig zum Beutel
Spielzeug Futter ist nicht notwendig
Geeignet nur für spielfreudige Hunde
Für Balljunkies ungeeignet, da es von der eigentilchen Übung zu stark ablenkt
Stimme
ist immer vorhanden, auch bei Prüfungen und Turnieren Stimmungsschwankungen muss konditioniert werden

 

 

Ratschläge allgemeiner Art

 

Aufbau einer Trainingseinheit

Der Hund muss erst lernen sich über einen längeren Zeitraum sich zu konzentrieren, daher sollten Sie sich vor dem Training einen Plan zulegen, d.h. üben sie niemals alle Übungen auf einmal. Bewährt hat sich bei mir Folgendes: Ich beginne zum Aufwärmen mit einer Übung, die der Hund kann, anschließend mit einer, die er noch nicht kann, und höre mit seiner Lieblingsübung auf. Manche Übungen müssen anfänglich in Teilschritte zerlegt werden. Beispielsweise kann bei der Übung Distanzkontrolle nicht gleichzeitig der schnelle und korrekte Positionswechsel belohnt werden - s. Trainingsaufbau Distanzkontrolle.

Wichtig: Hören Sie immer mit einem Erfolgserlebnis auf!

 

Wichtige Grundsätze jeglichen Trainings

  • Immer mit einem Erfolgserlebnis (für den Hund) aufhören
  • Nur dann den nächsten Schritt im Übungsaufbau gehen, wenn der Hund neutral und psychisch absolut fit ist ( = keine Ermüdungserscheinungen zeigt)
  • Nie aus den Augen verlieren dass jede Übung für den Hund ein Spiel sein soll - und Sie sein Spielpartner. Spielen Sie gerne mit einem ungeduldigen, mürrischen Menschen?!
  • Beobachten Sie Ihren Hund sehr genau und mit großen Einfühlungsvermögen. Sie müssen wissen den richtigen Zeitpunkt finden, wann Sie den nächsten Ausbildungsschritt setzen können

Sind Sie zu schnell verursachen Sie Stress und Verunsicherung bei Ihrem Hund. Bleiben Sie zu lange bei einer  Übung automatisiert Ihr Trainingspartner eine Zwischenform der Aufgabe als Endergebnis und er wird nicht verstehen dass Sie plötzlich mit seiner Ausführung nicht mehr zufrieden sind.

 

Der Hundeführer 

Einstellung und Bekleidung des Hundeführers

Trainieren Sie niemals, wenn Sie gestresst sind oder unter Stimmungsschwankungen leiden und seien Sie erbarmungslos ehrlich bei der Wahrnehmung ihrer Stimmungslage. Der Hund würde das sehr schnell mitbekommen und das Training darunter leiden - stressfreies Training bedeutet gute Lernerfolge.

Die Bekleidung des HF sollte so gewählt werden, dass keine Jackenzipfel, Kordeln etc. das  Gesicht des Hundes treffen. Zu dicke Bekleidungen erschweren den Blickkontakt zu seinem Menschen, oder machen ihn ganz unmöglich. Hundeführer mit langen Haaren sollten eine Kappe tragen, oder diese zusammen binden. 

Für mich ist es wichtig, dass meine Hunde verstehen, was ich von ihnen verlange! Somit wähle ich das Training so aus, dass sie mitdenken müssen, um an ihre Belohnung zu gelangen. Manchmal dauert die Ausbildung etwas länger, dafür ist sie effizienter. Nur so ist es meiner Ansicht nach gewährleistet, dass mein Hund die Übung auch verstanden hat. Der Nachteil: Hunde werden dadurch intelligenter und der Hundeführer wird mehr gefordert! Was ich allerdings als großen Vorteil - für alle Beteiligten - sehe.

 

Wiederholung der Übungen

Jedes Erlernte muss zig Male wiederholt werden, bevor der Hund die Übung wirklich automatisiert hat. Gravierende Änderungen bedeuten, dass diese wiederum mind. 100 mal wiederholt werden müssen, aber bitte nicht auf einmal!

Jede Übung, die ihrer Meinung nach perfekt ausgeführt wurde, wiederholen Sie bitte nicht gleich wieder - speziell bei clickergeführten Hunde. Ihr Freund könnte dies missverstehen und nach einer anderen Lösung suchen. Anderen wiederum wird es zu langweilig - wer arbeitet schon gerne am Fließband. Die Definition „perfekt" wird immer an den derzeitigen Trainingstand des Hundes gemessen.

 

Wohlbefinden

Ein Hund der sich rundum wohl fühlt, kann auch Leistungen erbringen und hat Spaß an der Arbeit. Daher sollte meiner Ansicht nach, der Hund auch artgerecht ernährt werden. Unser Liebling ist ein Fleischfresser und sollte auch so gefüttert werden. Achten Sie daher darauf, was auf den Etiketten steht. Eine artgerechte Ernährung sollte ca. 70% Fleisch beinhalten, aber Proteine sind nicht gleich Proteine - diese könnten auch pflanzlicher Herkunft sein und für den Hund nicht wirklich geeignet! Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass Hunde mit falscher Ernährung sich schlecht konzentrieren können, und sich ängstlich, unsicher, ja sogar aggressiv verhalten haben.

Hier einige Beispiele aus eigener Erfahrung ausgelöst durch schlechte Ernährung: Meine erste böse Erfahrung war, dass ich meinen ersten Border Collie bereits mit dreieinhalb Jahren wegen  Krebs einschläfern lassen musste. Er verweigerte stets sein Trockenfutter und fraß manchmal nur das Notwendigste um nicht zu verhungern. Meine Kurzhaarcolliehündin erkrankte mit 3 Jahren an der Bauchspeicheldrüse und musste leider mit 12 Jahren eingeschläfert werden. Roy, derzeit 10,5 Jahre alt wurde mit acht Jahren zusehends träger und wollte nicht mehr spazieren gehen. Die Tierärzte meinten, dass er doch schon acht Jahre alt ist, aber man könne ihm eine Vitaminspritze verabreichen. Das war für mich dann doch nicht befriedigend und ich begann mich für die Ernährung zu interessieren. Dabei kam mir auch ein Buch über TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) in die Finger. Wissbegierig verschlang ich dieses Buch und vieles wurde mir klar. Ich stellte alle meine Hunde in der Ernährung um und konnte sehr bald beeindruckende Unterschiede feststellen  (positive Wesensveränderung, mehr Ausdauer, bessere Konzentration, kein kratzen, kein stinken aus dem Maul, keinen Karies....)

 

Meideverhalten des Hundes

Zeigt der Hund beim Training zu starkes Meideverhalten so sollte die Übung in kleinere Teilübungen zerlegt werden. Ihr Liebling zeigt eindeutig, dass er mit dieser Situation überfordert ist. Diese Überforderung kann ein Hund durch verschiedene Handlungen oder körpersprachliche Äußerungen zum Ausdruck bringen:

  • über die Nase schlecken
  • Gähnen
  • Kratzen
  • Am Boden zu schnüffeln und oder entfernt sich vom Hundeführer
  • Bellen
  • Hund bietet eine andere Übung an
  • Pfote heben
  • Herumlaufen
  • Hochspringen am Hundeführer
  • Geduckte Haltung
  • Eingezogener Schweif
  • Angelegte Ohren
  • Unsicherer Blick zum Hundeführer
  • Hund vermeidet konsequent den Blickkontakt
  • Sich lösen
  • Nervöses wedeln
  • Hund setz oder legt sich hin
  • Herumkasperln (der erwachsene Hund benimmt sich wie ein Welpe)

Ansonsten sollte der HF keine Reaktionen zeigen, damit er das „Problem" nicht noch verstärkt. Durch das Zerlegen der Übung in kleineren Schritten, können bereits Teilerfolge belohnt werden - auch das führt zum Ziel

Beim Training sollte es ein absolutes Tabu sein, den Hund zu bestrafen bzw. anzubrüllen. Ein klares „Nein, He" sollte genügen. Sollte er sich trotzdem entziehen, stur bleiben, herumkasperln.......dann versuche ich die Übung abgeschwächt so lange zu trainieren ( und wenn es 15 Minuten dauert), bis ich mit seiner Handlung zu frieden bin. Ansonsten würde der Hund nur allzu schnell lernen, wie man sich entziehen kann. Unbeherrschtheit oder Grobheit  verunsichern den Hund nur und würden zu einer neuen Fehlerquelle führen. Der Hund kann unser Verhalten nicht verstehen und daher ist es auch nicht sinnvoll! Wir alle sind nur Menschen, daher ist es uns schon jeden einmal passiert, dass wir die Nerven verloren haben. Dann hilft nur eines: Versuchen Sie den Hund durch etwas anderes davon abzulenken und hören Sie mit dem Training an diesem Tag auf. Beim nächsten Mal beginnen Sie mit der Übung dort, wo ihr Freund noch verstanden hat und belohnen ihn ausgiebig, für das Gelungene. Vermeiden Sie jedoch in den nächsten 2 Wochen diese Übung in irgendeiner Weise zu trainieren

 

Einsatz von Kommandos

Die Obediencekommandos sollten sie sich sehr gut vorher überlegen.

  1. Die Kommandos sollten nur auf Obedience beschränkt bleiben und sollten klar und deutlich sein
  2. Die Kommandos sollten freundlich und nicht hart klingen.
  3. Im deutschen Gebrauch finden sie öfters Wörter, die für den Hund sehr ähnlich klingen, ganz besonders dann, wenn diese im Stress zu hart gesagt werden, wie z.B. „Sitz", Platz". Der Hund nimmt nur noch das „tz" wahr und durch den scharfen Ton legt er sich hin, daher ist sinnvoll für sitz ein anderes Kommandowort zu finden.
  4. Klare Korrekturkommandos:
    1. Falsche Übung ausgeführt: Nein + Übungskommando z. B: der Hund sitzt auf 
    2. Kommando Platz - Korrektur Nein - Platz
    3. Richtige Übung aber Ausführung nicht wie gewünscht z. B: Hund legt sich zu langsam hin auf Kommando Platz

 

Meine Version: Korrektur Nein, zurück in die Ausgangsposition, Kommando

      Platz mit Erinnerungshilfe (z. B. Handzeichen). Bei entsprechender 

      Ausführung Belohnung und sofortige Wiederholung ohne Handzeichen.

-        Korrektur Nein, besser. Wieder zur Ausgangsposition zurück und neues Kommando Platz, so oft, bis die Ausführung belohnt werden kann.

      Zielführend nur bei Hunden, die das Kommando Platz ursprünglich als Ablegen 

      gelernt haben ohne Berücksichtigung der schnellen Ausführung, die erst in der 

      weiteren Ausbildung durch gezielte Belohnung erarbeitet wurde.

-          Hund beherrscht das Kommando Platz nur in der langsamen Ausführung und hat diese Übung über längere Zeit so ausgeführt.

In diesem Fall ist es besser das rasche Ablegen mit einem neuen Kommando quasi neu zu erlernen

 

Im Training wird der Hund NIE für eine Übung bestraft, jedoch verwende ich ein Kommando, das meinen Hund klar wissen lässt, dass das derzeitige Verhalten, unerwünscht ist. Dieses Kommando heißt, für mich Nein und wird ruhig ausgesprochen. Somit hat der Hund eine reale Chance zu verstehen, was ich wirklich von ihm will.

Ich empfehle die Obediencekommandos im Alltag nicht zu verwenden, da die Arbeit immer Spaß machen sollte. Es wäre nicht sehr sinnvoll den Hund freudig bei Fuß gehen zu lassen, wo gerade ein „Rivale" auf sie zukommt.

Es ist aber gut zu wissen, dass ein Obedience Hund keine Garantie für ein 100 prozentiges Folgen des Hundes im Alltag ist. Für den Alltag verwende ich andere Kommandos und ein Extratraining.

Die „Alltagskommandos" müssen zuerst losgelöst von der entsprechenden Situation erarbeitet und beherrscht werden, damit sie im alltäglichen Leben (= „Ernstfall") auch wirklich funktionieren.

 

Steigerung der Konzentration des Hundes

In Obedience muss sich der Hund über längere Zeit, ohne Belohnung, konzentrieren. Das Einzige was bei der Prüfung erlaubt ist, ist ein kurzes Lob mit etwas Streicheln. Überschwängliches Loben kann nach einer Verwarnung und nochmaliger Wiederholung zur Disqualifikation führen.

Es nützt nichts, wenn ich den Hund, beim Training, für 1 Minute liegen belohne, und bei der Prüfung muss er länger verharren.

Ein Hund mit viel Spieltrieb wird sich besonders auf die Übungen freuen, wo er apportieren darf. Dieses Verhalten kann ich mir zunutze machen, indem ich vorher eine Übung einbaue, die ihm nicht so gut gefällt. Anfänglich kann es passieren, dass der Hund sich nicht auf die Übung konzentrieren will, da er weiß, nun folgt gleich etwas Lustiges. Hierbei arbeite ich mit Geduld und Ausdauer, bis ich das gewünschte Verhalten von ihm bekomme.

Um eine gut organisierte Prüfung abhalten zu können, benötigt man nicht nur einen Leistungsrichter, einen Prüfungsleiter, mind. 1 Ringsteward, mehrere Ringhelfer und viele freiwillige Helfer vor und hinter den Kulissen, sondern auch eine gewisse Platzgröße und eine umfangreiche Ausstattung: 

Der Prüfungsring für eine Außenprüfung muss mind. 25 x 40 Meter groß sein.

In der Halle ist eine Mindestgröße von 20 x 30 Metern vorgegeben.

Für die Eingrenzung des Ringes werden Befestigungsmöglichkeiten wie z.B. Stangen benötigt, die dann mit einem Absperrband verbunden werden.

Ein Pavillon für den Richtertisch und den Schreiber ist unabdingbar.

Für den LR werden eine Schreibunterlage und ein Klemmbrett gebraucht. Zudem sollte eine gelbe und rote Karte (ähnlich wie beim Fußball) dem Richter zur Verfügung stehen. Außerdem sollte eine Anzeigentafel für die Punktevergabe dem OB-LR zur Verfügung gestellt werden.

Empfohlen wird auch ein Computerprogramm um die Eingabe der Ergebnisse der einzelnen Teams festzuhalten. Doch ist es nicht zwangsläufig vorgeschrieben.

Schön wäre eine Beschallungsanlage, das ist aber kein Muss.

Starternummern für die einzelnen Teams.

Urkunden für alle Teilnehmer und Rosetten für den ersten Platz in jeder Klasse.

Bunte Seidenbänder, das können auch kleine Rosetten sein. Die Farben sind vorgeschrieben: Ein rotes Band für eine V-Bewertung, blau für ein SG und gelb für eine G-Bewertung. Manche Vereine geben den durchgefallenen Startern ein grünes Band - denn grün ist die Hoffnung, dass das Team seine Prüfung beim nächsten Mal schafft. Auf den Rosetten und Bändern muss der Ort, Datum, Verein und die Klasse vermerkt sein.

Keine Vorschrift, aber eine nette Geste ist es, dem OB-LR und den Ringstewards beim Prüfungsabschluss ein kleines Geschenk zu überreichen

Um die Identifikation der einzelnen startenden Hunde sicher zu stellen, muss ein Chiplesegerät zur Verfügung stehen.

Bereits am Eingang zum Ring sollte ein größerer Ablagetisch für das Material (Apportel, Zange, Tablett für die Eigenidentifikationshölzer etc.) und ggf. für die Ablage der Leinen bereit stehen.

Für den Aufbau der verschiedenen Parcours ist folgendes Material dem Ringsteward zu Verfügung zu stellen:

  • Mind. 11-12 Makierungshütchen, z.B. verschiedene Farben von Halbkugeln
  • Makierungsplättchen z.B. große Beilagsscheiben,(bekommt man im Baumarkt)
  • Kreide, Makierungsspray oder Sägespäne
  • Eingrenzungsband für die Box, (alle Farben nur nicht grün, mit eine Seitenlänge von 3.16m Länge und Breite von ca. 3cm)
  • 5 kleinere Pylonen ca.15cm groß
  • Stoppuhr (wenn möglich zwei Stück)
  • Es wird eine geschlossene Hürde von 1m Breite benötigt. Die Höhe muss in Intervallen von 10 cm bis 100 cm einstellbar sein
  • Eine Drehtafel mit den Kommandos „Steh", „Sitz", „Platz" für die Distanzkontrolle.

 

Für die Prüfung werden noch folgende Utensilien benötigt:

  • 3 Apporthölzer (groß max. 450g)
  • 3 Apporthölzer (klein max. 200g)
  • 3 Apporthölzer (mini max. 100g)
  • 3 Metallapportel (verschiedener Gewichtsklassen max. 200g mit unterschiedlichen Aufbissgrößen (Steg);
  • Suchhölzer zur Eigenidentifikation, bevorzugt aus Hartholz, je Team sind sechs Stück in der Größe 10cm x 2 cm x 2 cm;
 
Manuela Nassek, Quergasse 227, A-2014 Breitenwaida, Mobil: +43/(0)664 224 09 66, nassek@gmail.com