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Österreich: Bei dieser Übung sind Sicht und Hörzeichen erlaubt, jedoch darf das Sichtzeichen nur kurz angewendet werden.

Gewicht des Bringholzes max. 450g (200g, 400g, 450g)

Von der Grundstellung aus, soll der Hund auf Kommando das Holzapport schnell und freudig bringen, sich gerade, dicht vor dem HF hinsetzten oder gleich in Grundstellung gehen. Das Bringholz muss so lange ruhig im Maul gehalten werden ( - wobei es egal ist, wo oder wie er es hält - Hauptsache er hält es!) , bis ein Aus-Kommando erfolgt - anschließend erfolgt die Grundstellung.

Entscheidend für die Bewertung ist die Lenkbarkeit (GH2, GH3), das freudige und schnelle Arbeiten des Hundes

Punkteabzug bei: Spielen oder knautschen mit dem Bringholz, fallen lassen, zögerliches Aufnehmen, geringe Veränderung der Grundstellung

Mit 0 bewertet: Bringen oder aufheben eines falschen Bringholzes, wenn der Hund nicht mit allen vier Pfoten im Kreis steht, Grundstellung verlassen

GH1 - 1 Bringholz wird ausgelegt: Hund und Hundeführer begeben sich in Grundstellung. Das vom HF mitgebrachte Bringholz wird in einer Entfernung von 20 Schritten vom Prüfungsleiter ausgelegt. Auf Anweisung darf der Hund das Apport holen.

GH2 - 2 Bringhölzer werden ausgelegt: Das Los entscheidet, ob der Hund das rechte oder linke Bringholz apportieren darf. Hund und HF befinden sich in Grundstellung. Nach der Erklärung „Bereit" werden die Bringhölzer ausgelegt, wobei das zu bringende immer zuerst ausgelegt wird. Auf Anleitung wird der Hund zum Kegel, welcher in einem markierten Kreis (4m) steht, geschickt. Der Hund muss innerhalb des Kreises ruhig mit allen vier Pfoten verharren. Auf Anleitung muss der Hund direkt und schnell zum angewiesenen Bringholz laufen und direkt bringen.

GH3 - drei Bringhölzer werden ausgelegt, wobei das Mittlere nie gebracht werden darf! Ansonsten gilt die gleiche Ausführung wie bei der GH2.

 

Trainingsaufbau

Die wichtigste Vorraussetzung für ein freudiges Bringen ist, dass ein Welpe nie für das Bringen von Gegenständen bestraft wird. Gebrachte Gegenstände, die erwünscht sind, werden mit Freuden entgegen genommen, hingegen unerwünschte wortlos abgenommen. So lernt der Hund sehr schnell, was von ihm verlangt wird. 

Das ruhige Halten eines Gegenstands  (siehe auch Kapitel bringen) im Maul kann separat trainiert werden. Dazu setzen Sie sich vorzugsweise auf einen Stuhl oder auf den Boden - muss aber nicht sein. Der Hund befindet sich vor oder neben Ihnen. Nun motivieren Sie Ihren Hund das Bringholz ins Maul zu nehmen. Sobald der Hund den Gegenstand annimmt C&T. Nach und nach wird die Zeit des ruhigen Haltens hinausgezögert und ein Kommando hinzugefügt C&T.  Sobald der Hund das ruhige Halten richtig verknüpft hat, ist es an der Zeit, dass Sie mit ihm einige Schritte laufen. Dabei trägt er das Holz weiterhin ruhig im Fang C&T. Vorzugsweise sollte das Holz in der Mitte getragen werden. Es macht aber nichts aus, wenn der Hund einen Gegenstand anders trägt - wichtig ist, er bringt es schnell und ohne zu knautschen zurück und behält es solange im Maul bis ein Aus-Kommando erfolgt!

 

Mit Clicker

Jede Teilübung sollte einige Male wiederholt werden. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie nicht zu lange bei einer Übung verharren. Ansonsten wird der Hund die Teilübung als gewünschtes Endergebnis verknüpfen. Um so einen Stillstand zu verhindern, sollte immer darauf geachtet werden, dass jede Teilübung nur 3-4-mal, beim Erlernen, wiederholt wird. Bei der nächsten Trainingseinheit wird mit der letzten Teilübung der vorherigen Trainingseinheit begonnen und diese 1-2-mal wiederholt. Danach sollte der Hund bereits mehr anbieten für ein C&T.

Bei Welpen verwende ich anfänglich einen weichen Gegenstand.

Legen Sie einen Gegenstand auf den Boden und beclickern Sie jegliches Interesse des Hundes an diesem.

  • Der Hund geht zum Gegenstand, C&T.
  • Der Hund öffnet das Maul, C&T.
  • Der Hund nimmt den Gegenstand zwischen seine Zähne, C&T.
  • Der Hund hebt den Gegenstand auf, C&T.
  • Der Hund hebt den Gegenstand auf (hierbei erfolgt das erste Mal ein Kommando wie Bring) und geht in Richtung Hundeführer, C&T.
  • Der Hund hebt den Gegenstand auf und wartet vor dem Hundeführer auf die Abnahme.
  • Das Holz wird zwischen Hund und Hundeführer in einem Abstand von ca. 5 Meter ausgelegt. Auf Kommando bringt der Hund den Gegenstand, C&T.
  • Der Hund sitzt in Grundstellung das Bringholz wird von einer Hilfsperson ausgelegt. Auf Kommando bringt der Hund den Gegenstand, C&T. Achten Sie darauf, dass das Bringholz auch nach rechts bzw. links ausgelegt wird, um ihn nicht an das gerade Apportieren zu gewöhnen.

Bringt der Hund freudig den ausgelegten Gegenstand zurück, wird nur noch geclickert, wenn er diesen ruhig im Maul trägt ohne zu knautschen.

In weiterer Folge wird die Grundstellung mit dem Gegenstand im Maul trainiert. Dazu können Sie entweder geduldig warten, bis er es anbietet, oder Sie fordern ihn mit einem Kommando dazu auf. Sollte der Hund den Gegenstand vorher fallen lassen, erfolgt ein Nein, Bring. Sobald der Hund den Gegenstand im Maul hält, erfolgt die Aufforderung zur Grundstellung. Bei Gelingen C&T.

Problem: Der Hund will den Gegenstand nicht in den Fang nehmen!

Bei der nachfolgend beschriebenen Übung möchte ich zuerst noch etwas erklären. Es wird einige geben, die sagen, das ist doch Quälerei,....... Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht so ist, wenn man ruhig und bestimmt arbeitet. Der Hund begreift sehr schnell, dass ihm nichts passiert und wird willig beim Training mitarbeiten. Sehr bald kommt auch der Spaß an der Sache zurück. Eines ist sicher: Bei dieser Trainingsart lernt der Hund das ruhige Halten eines Gegenstandes.

Diese Übung können Sie auch mit dem Clicker trainieren. Am besten bitten Sie jemanden, für Sie zu clickern, damit Sie sich auf Ihren Hund konzentrieren können. Um mit dem Hund auf gleicher Höhe zu sein, setzen Sie sich auf einen Stuhl oder auf den Boden. Halten Sie ihn unter der Schnauze am Halsband fest, damit er nicht zurückweichen kann. Es würde das Ganze nur unnötig erschweren. Nun öffnen Sie vorsichtig von der Seite das Maul, um einen Schnauzengriff zu vermeiden. Hierbei würde der Hund die „Bestrafung" nicht verstehen und das Vertrauen zum Hundeführer wäre gebrochen! Anschließend legen Sie einen weichen Gegenstand kurz in das Maul, am besten hinter die Fangzähne. Achten Sie darauf, dass der Hund nach oben schaut, damit das Herausfallen des Gegenstandes erschwert wird. Nehmen Sie den Gegenstand erst dann heraus, wenn er diesen ruhig hält - C&T. Anfänglich wird der Hund versuchen, den Gegenstand auszuspucken bzw. mit der Zunge heraus zu pressen. Sollte ihm dies gelingen, wird er es beim nächsten Mal wieder versuchen. Misslingt ihm der Versuch und es wurde der Gegenstand erst beim ruhigen Halten herausgenommen, dann verknüpft der Hund - halten lohnt sich, denn es bedeutet, der Gegenstand wird aus dem Maul entfernt. Clicken Sie niemals für das Auslassen des Gegenstandes, sondern nur für das ruhige Halten!

Nach und nach kann die Zeit des Haltens erhöht werden. Achten Sie darauf, dass Sie nach einigen Versuchen die Zeit des Haltens steigern, ansonsten ernten Sie einen Stillstand des Trainings, da der Hund verknüpft hat, dass die eigentliche Übung nur das kurze Halten ist.

Hält der Hund den Gegenstand schon einige Zeit ruhig im Fang, ist es an der Zeit, dass Sie mit dem Hund, mit dem Objekt im Fang, herumlaufen. Hält der Hund den Gegenstand ruhig im Maul können Sie ein Kommando wie „Bring, Apport" ......hinzufügen. Bei jedem Anhalten wird der Hund gestreichelt und gelobt!

Jegliches Knabbern am Gegenstand wird mit einem Nein unterbunden. Zusätzlich können Sie den Hund unter dem Fang halten und mit der anderen Hand am Nasenrücken streicheln.

Der Hund hat nun begriffen, was Halten bedeutet. Jetzt wird es an der Zeit, dass Sie den Gegenstand zwischen Ihnen und dem Hund auslegen. Ermuntern Sie Ihren Hund das Objekt aufzuheben. Bei Gelingen C&T. Hat der Hund verstanden, kann er aufgefordert werden, die Grundstellung einzunehmen.

 

Zusätzliche Übungen, um das Halten zu festigen:

Der Hund hält den Gegenstand im Maul

  • Während Sie um ihn herumgehen
  • Während Sie ihn am Brustkorb oder Fang streicheln
  • Während Sie auf den Gegenstand greifen.

Lässt der Hund den Gegenstand fallen, erfolgt ein Nein und das Bringsel wird wieder in das Maul, mit einem Haltekommando, hineingelegt.

Problem: Hund hebt den Gegenstand vom Boden nicht auf

  • Der Gegenstand riecht nicht nach dem Hundeführer und der Hund verweigert dadurch das Aufnehmen. Daher sollte generell von Anfang an, auch mit fremden Gegenständen gespielt werden.
  • Befestigen Sie den Gegenstand an einem Band und ziehen ihn hinter sich her.
  • Kicken Sie den Gegenstand mit dem Fuß, um diesen interessant zu machen.
  • Vor allem haben Sie Geduld, je mehr Sie dem Hund anbieten, desto weniger wird er versuchen den Gegenstand aufzunehmen.
  • Lassen Sie zur Motivation ihrem Hund ein Wienerle / Frankfurter im Fang halten. 
  • Suchen Sie einen Arzt auf, um die Zähne zu kontrollieren.

Problem: Der Hund hält den Gegenstand zu lose im Fang

Machen Sie mit Ihrem Hund ein Spiel! Stupsen Sie den Gegenstand einmal links und einmal rechts vorsichtig an. Fällt dieser aus dem Maul, erfolgt ein Nein und er wird wieder in den Fang gelegt. Das Spiel beginnt von neuem. Sobald der Gegenstand im Fang liegen bleibt, C&T, anschließend Übung beenden. Beim nächsten Training beginnen Sie mit dem gleichen Druck, den Sie beim letzten Mal eingesetzt haben, als das Halten noch funktioniert hat. Bei Gelingen wird das Anstupsen nach und nach verstärkt - C&T.

Problem: Der Hund wartet nicht ruhig ab, bis er das Bringholz apportieren darf.

Der Hund muss, nachdem der Gegenstand geworfen wurde, ruhig verharren, bis der Hundeführer ihm das Kommando für das Bringen des Gegenstandes gibt. Selbständiges Loslaufen, vielleicht sogar schon wenn der Gegenstand noch „fliegt", ist in Obedience nicht erwünscht.

Trainiert wird das Warten mit einem beliebigen Gegenstand. Dazu sitzt der Hund, anfangs angeleint, neben dem Hundeführer. Dieser gibt das Wartekommando und wirft z.B. einen Ball etwa 5-6m weg. Bleibt der Hund ruhig sitzen, C&T - der Hund darf sich den Ball holen. Steht der Hund hingegen auf, oder wartet sehr unruhig, holt der Hundeführer den Ball ab. Die Übung wird solange wiederholt, bis der Hund ruhig wartet. Hat der Hund die Übung richtig verknüpft, kann ohne Leine trainiert werden.

Problem Hund lässt das Apportel nicht aus:

  • Übergabe im Tausch gegen Leckerli mit gleichzeitigem Kommando z.B.: Aus.
  • Drehen Sie sich weg von Ihrem Hund und brechen Sie die Übung ab.
  • Werfen Sie einen gleichen Gegenstand hinter sich, sobald der Hund unmittelbar vor Ihnen ist. Der Hund wird dem anderen Gegenstand nachlaufen und das Andere Holz fallen lassen C&T.
  • Auf keinen Fall am Gegenstand ziehen oder sonst irgendwie druck ausüben - Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck.
 
Manuela Nassek, Quergasse 227, A-2014 Breitenwaida, Mobil: +43/(0)664 224 09 66, nassek@gmail.com