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Bringen über die Hürde (Metall) PDF Print

Österreich: Der Hund befindet sich in Grundstellung 3m vor der Hürde und der PL übergibt das Metallaportell dem HF. Geschickt wirft der HF das Metall über die Hürde. Auf Anweisung springt der Hund über die geschlossene Hürde (mit Holzbrettern zu je 10 cm versehen), nimmt das Metall rasch auf und kommt mit einem Rücksprung schnell und freudig zum HF zurück. Anschließend muss der Hund die Hantel so lange ruhig im Maul halten, bis der Hundeführer ihm den Gegenstand mit einem Hörzeichen abnimmt.

Das Gewicht der Metall-Hantel beträgt 50g, 100g, 200g. Der Hundeführer darf sich das Gewicht aussuchen.

Punkte

Sollte der Hund das Apport nicht gleich finden und es suchen erfolgt kein Punkteabzug.

  • Punkteabzug bei: beim Frühstart, fallenlassen des Apports, knautschen
  • Null Punkte bei: auslassen eines Sprunges, nicht zurückbringen des Apports, HF verlässt die Grundstellung

GH2: Hörzeichen: „Hopp" „Bring", „Aus", „Fuß"

GH3: Hörzeichen: „Hopp" „Bring", „Aus", „Fuß"

 

Aufbautraining

Hat der Hund von klein auf das Metall kennen gelernt und damit gespielt, wird es ein leichtes sein, ihm diese Übung beizubringen. 

Der Hund verweigert das Metall

Der Grund könnte ein schmerzender Zahn sein. Sobald die medizinische Seite abgeklärt ist, können Sie mit dem „Haltetraining" beginnen, wie bei der Übung Bring, beschrieben. Ansonsten spielen Sie mit Ihren Hund mit dem Metall und lassen ihn, sobald er dieses im Maul hält, z. B. über eine Agilitywand laufen - Voraussetzung er liebt diese Wand.

  • Achten Sie darauf das Metall auf Körpertemperatur anzuwärmen
  • Versuchen Sie es mit einem Spiel! Dazu legen Sie ein Leckerli unter eine Decke, der Hund soll dabei zusehen. Nun fordern Sie ihren Hund auf, das Leckerli zu suchen. Es wird anfänglich eine Weile dauern, bis der Hund das Leckerli findet und auch sofort fressen darf. Wiederholen Sie diese Übung so lange, bis er spaß an der Sache hat und es ein leichtes für ihn ist, das Leckerli zu finden. Ersetzten Sie nun das Leckerli zuerst gegen ein Spielzeug, dann gegen ein Bringholz und zu guter letzt gegen das Metall.
  • Wichtig! Tauschen Sie die Gegenstände erst dann aus, wenn der Hund spaß am aufstöbern hat. Durch dieses Spiel gerät der Hund derartig in den Trieb, dass er beim Aufnehmen des Metalls total auf den „Geschmack" vergisst. Nach vielen Trainingseinheiten ist es an der Zeit das Apportieren mit Metal mit Sprung über die Hürde zu kombinieren.

Während diesem Trainingsaufbau  üben Sie das Apportieren über die Hürde mit einem anderen Gegenstand. 

  • Sie können das Metall auch mit einigen Lagen Stoff versehen, das Sie nach und nach entfernen. Ich habe auch schon gesehen, dass ein Holapport mit Alufolie umwickelt wurde, damit sich der Hund an den Geschmack gewöhnt. Diese Methoden habe ich jedoch nie ausprobiert, da ich mir denke, dass dies viel zu viel Zeit in Anspruch nimmt. 

Hürdentraining

Setzen Sie den Hund drei Meter vor der Hürde in Grundstellung ab. Werfen Sie das Metall über die Hürde und schicken Ihren Hund mit einem Kommando zum Bringen hinterher. Während der Hund das Metall aufnimmt, laufen Sie zur Hürde vor und locken ihn mit Stimme und Handzeichen zu Ihnen. Befindet sich der Hund unmittelbar vor der Hürde, gehen Sie einige Schritte zurück, um den Rücksprung zu erleichtern.  Wichtig dabei ist das richtige Timing, um den Hund beim Rücksprung nicht zu blockieren.  Sobald der Hund in Grundstellung sitzt oder vor Ihnen sich befindet freuen Sie sich über die gelungene Arbeit. Machen Sie jedoch nicht den Fehler und nehmen das Metall vor lauter Freude, dass er es geschafft hat, gleich ab. Der Hund würde nur lernen, Sprung über die Hürde bedeutet, ich darf das Metall ausspucken. Tut er dies bereits, dann geben Sie ihm ein klares „Nein" und fordern ihn auf das Metall wieder zu nehmen bzw. geben Sie es ihm wieder in das Maul.

 

Mit Clicker

Hierbei sollte der Hund den Sprung über die Hürde bereits beherrschen. Sie können anfänglich auch einen Gegenstand verwenden, den der Hund gerne mag und bei verstehen der Übung gegen das Metall austauschen.

Bringen Sie Ihren Hund ca. 3 Meter vor der Hürde in Grundstellung. Anschließend schicken Sie ihn mit einem Kommando über die Hürde. Sobald der Hund über den Gegenstand steht und aufnehmen will C&T. Werfen Sie die Belohnung dem Hund zu, um ein zurückspringen  ohne Gegenstand zu vermeiden.

Nun fahren Sie wie folgt fort:

  1. Für das Aufheben des Gegenstandes ca. 2-3 Mal ((was?))  beclickern
  2. Für das Zurückspringen mit dem Gegenstand im Maul max. 3x beclickern
  3. Für die Grundstellung bzw. für das Vorsitzen mit dem Gegenstand im Maul ca. 2-3x beclickern
  4. Nun ist der Clicker nicht mehr von Nöten

Je nach Aufnahmefähigkeit des Hundes können Sie diese Trainingsvorschläge auf einmal trainieren, oder Sie teilen das Training auf 2 - 3 Einheiten auf. Wenn dies der Fall ist, so beginnen Sie das Training immer mit der Übung, mit der Sie aufgehört haben und wiederholen Sie diese max. 2 Mal. Sollten Sie die jedoch zu oft an einer Übung clickern, wird der Hund vermuten, dass dies die eigentliche, fertige Übung ist und nichts Neues mehr anbieten.

 

Probleme und Lösungsmöglichkeiten

Der Hund wartet nicht auf den Bringbefehl und startet zu früh bzw. winselt beim Sitzen: Durch einen sehr stark ausgeprägten Bringtrieb kann es schon mal vorkommen, dass der Hund ungeduldig wird. Um ihn aus dem Schema zu bringen, hat sich Folgendes bewährt:

  • Nach dem Wurf des Metalls gehen Sie mind. einmal um den Hund herum. Sobald der Hund das gewünschte Verhalten zeigt C&T (T= Hund darf das Metall abholen)
  • Startet der Hund schon beim Auswerfen des Metalls los, sollten Sie ihn an die Leine nehmen. Versucht der Hund trotz Leine einen Frühstart, geben Sie ihm ein Nein, Sitz und anschließend holen Sie das Metall selber ab. Dieses Training absolvieren Sie so lange, bis der Hund ruhig sitzen bleibt und auch keine Konversation mehr abhält. Intelligente Hunde lernen sehr schnell und daher verknüpfen sie mit der Leine am Halsband ist ein Frühstart unmöglich. Ist diese Übung gefestigt, sollten Sie auch ohne Leine trainieren dazu benötigen Sie jedoch eine Hilfsperson, die das Metall sofort aufhebt, wenn der Hund zu früh startet.
  • Eine andere Möglichkeit wäre, mit einem Fußkommando die Grundstellung mit dem Hund zu verlassen, nachdem das Metall geworfen wurde. Anschließend solange Wiederholen, bis der Hund ruhig auf sein Kommando zum Bringen wartet.

Der Hund verweigert die Hürde: Der Grund könnten Schmerzen in den Hüften, Knien, Wirbelsäule, Ellbogen oder eine Muskelverspannung sein. Auch hier gilt die medizinische Seite zuerst abzuklären, bevor Sie weitertrainieren. Nach der Abklärung wäre ein Besuch bei einem Osteopathen/Hundephysiotherapeuten von Vorteil. Ist die Medizinische Seite abgeklärt, können Sie dem Hund das Vorbeilaufen an der Hürde unmöglich machen, indem die Hürde in einen Zaunkanal bzw. zwischen zwei Bänke etc. gestellt wird.

 
Manuela Nassek, Quergasse 227, A-2014 Breitenwaida, Mobil: +43/(0)664 224 09 66, nassek@gmail.com